Support your local Dealer


Foto Hirrlinger, ein stuttgarter Traditionsgeschäft, dass seit 112 Jahren bestand, hat Ende Juli sein Geschäft geschlossen und damit eine Ära beendet. Die Geschäftsführung gibt dem geänderten Kaufverhalten der Kundschaft Internethandel die Schuld am Aus von Foto Hirrlinger.

Außerdem wird im Januar 2015 das Papierwarengeschäft Haufler am Marktplatz schließen (Quelle StZ).

Ob für diese beiden Schließungen wirklich die Kundschaft schuld hat oder ob Fehler der Geschäftsführung zum Aus beigetragen haben oder alles zusammen, können wir nicht beurteilen. Aber das Fachgeschäftesterben in den Innenstädten wirft grundsätzliche Fragen auf:

  1. Wie wollen wir zukünftig einkaufen?
  2. Was wollen wir zukünftig einkaufen?
  3. Und wo wollen wir zukünftig einkaufen?

Der Trend zu großen Einkaufszentren auf der grünen Wiese, die sich nur dadurch unterscheiden, welcher „Stararchitekt“ sie entworfen hat und dass das zu einer internationalen Kette gehörende Brillengeschäft mal links und mal rechts neben der zu einer internationalen Kette gehörenden Parfümerie liegt, wird letztendlich zu einem Veröden der Innenstädte führen. Das haben auch deutsche Politiker und Städteplaner erkannt und versuchen deshalb seit neuestem, die Innenstädte zu beleben indem der Teufel mit dem Belzebub ausgetrieben wird: Die großen Einkaufszentren dürfen sich jetzt in den Innenstädten ausbreiten. Milaneo und Gerber in Stuttgart sind eindeutige Beispiele dafür, in anderen Städten haben sich ähnliche Zentren mit ähnlich klingende Kunstnamen auch schon ausgebreitet.

Diese Zentren bieten aufgrund der immens hohen Mieten tranditionellen Familiengeführten Geschäften keinen Raum, da diese nicht über die nötigen Umsatzmargen verfügen um die Miete zu finanzieren. Internationale Ketten dagegen können es sich leisten mehrere tausend Euro pro Quadratmeter Miete zu zahlen. Sie können es sich außerdem leisten, von heute auf morgen umzuziehen und mal eben so eine neue Filiale in einem neuen Einkaufszentrum zu eröffnen.

Diese Ketten können ganz andere Stückzahlen bestellen und dadurch die Einkaufspreise drastisch drücken. Ein kleines Traditionsgeschäft kann da nicht mithalten. Es kann zwar – in der Regel – mit umfassender Beratung, schnellen Reparaturen, Lieferung und weiterem Kundendienst punkten, aber in Zeiten der schnelllebigen Produktzyklen, Billig-Billig-Billig, jedes Jahr ein neues Mobiltelefon, geplanter Obsoleszenz verlieren diese Werte, das Verständnis für Arbeit und Wertigkeiten immer mehr an Bedeutung.

Wie, was und wo wollen wir also einkaufen? Immer nur Billig, Rabatt, 20% auf alles, nach einem Jahr schon kaputt? Oder soll das Produkt wertig sein, wollen wir Beratung und Unterstützung durch den Händler im Betrieb?

Unterstützen Sie ihren lokalen Fachhändler vor Ort, damit unsere Städte nicht veröden, damit wir weiterhin Auswahl an verschiedenen Produkten haben und damit auch unsere Luft lebenswert bleibt. Denn die Nahversorgung spart unnütze Autofahrten und spart somit Energie.

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2 Antworten zu “Support your local Dealer

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