Mit Bürgerarbeit bezeichnet man im Allgemeinen ehrenamtliche Tätigkeiten zum Gemeinwohl, für die kein regulärer Arbeitsmarkt besteht.
Nun setzt die Bahn anscheinend vermehrt auf ehrenamtliche Bürger, die Schäden an Bahnhöfen melden und auf Sauberkeit achten sollen. Im VVS-Gebiet gibt es schon 47 solcher ehrenamtlichen Helfer. Quelle: BAA
Generell ist natürlich nichts dagegen zu sagen, dass sich Bürger engagieren und auf ihre Umwelt achten. Auch die Stadt Stuttgart bietet ihren Bürgern mit den „Gelben Karten“ an, sich zu beteiligen und Schäden, Verschmutzungen an die Stadt zu melden oder auch um allgemeine Fragen zu stellen.
Wenn Bürger aber dauerhaft als Helfer eingesetzt werden bzw. wenn ihr Engagement quasi erwartet und eingeplant wird – somit also reguläre „Hausmeister-„Stellen (heute neudeutsch „Facility Manager“) in den Bahnhöfen (siehe oben), Reinigungs- und Lehrerstellen in Schulen oder in anderen öffentlichen Einrichtungen, etwa bei der Stadt, gestrichen werden – ist etwas faul. Dann wird nämlich Bürgerarbeit als Ersatz für reguläre Arbeitsplätze eingesetzt und ist damit ein Mittel, um zu sparen – auf Kosten der Bürger.