Der Schweizer Journalist Marcel Hänggi schreibt in seinem Artikel in der Wochenzeitung, dass das Autofahren immer noch viel zu billig ist. Er rechnet dabei aber nicht in Geld sondern in Zeit.
Erst wenn das Autofahren massiv teurer wird – es also aufgrund von Staus mit einer hohen Anzahl an Freizeit bezahlt werden muss – wird der Verkehr abnehmen. Das sogenannte Mobility Pricing, wie es beispielsweise das schweizer Bundesamt für Straßen möchte, ist dagegen ungeeignet, Verkehr abzubauen. Denn im Gegensatz zu einer City-Maut ist das Mobility Pricing gestuft aufgebaut, wenn wenig Verkehr auf den Straßen herrscht muss nur eine geringe (oder gar keine) Gebühr gezahlt werden, bei hohen Verkehrsaufkommen wird die Gebühr massiv erhöht. So wird der Verkehr nur auf die geringer belasteten Tageszeiten verlagert, so der Journalist Hänggi.
Mobilität und Verkehr würden allzu oft verwechselt. Wer von Mobilität spricht meint meistens Verkehr, insbesondere motorisierten Individualverkehr. Dabei meint Mobilität nur die Fähigkeit sich zu bewegen Beweglichkeit, sowohl aktiv als auch passiv. Wie das geschieht ist also nicht Inhalt des Begriffs Mobilität. Die rein aktive Mobilität, also das aktive Bewegen in Form von Zufußgehen ist unter dem Begriff Motilität zusammen gefasst. Da jeder Verkehrsteilnehmer aber nur ein gewisses Zeitkontigent für Mobilität (Knoflacher) zur Verfügung hat (in der Regel ca. 70 Minuten pro Tag), nimmt die Weglänge nur dann ab wenn der Verkehr langsamer wird. Das bedeutet folgerichtig, dass Straßen zurückgebaut werden müssen um den Verkehr zu verlangsamen. Und dadurch steigt am Ende die Mobilität für alle, da die Straßen weniger verstopft sind.