Wer in Deutschland zu schnell fährt hat wenig zu befürchten. Denn die Bußgelder sind niedrig, sehr niedrig im europäischen Vergleich.
Die Grafik stammt aus diesem Beitrag des NDR.
Aussagen einige Autofahrer in diesem Beitrag: Zeigen Sie mir mal denjenigen, der vorschriftsmäßig fährt. – Jeder hat seine eigene Straßenverkehrsordnung. – Man muss der Polizei ja auch mal was in die Kaffeekasse geben (gemeint sind hier die 15 Euro Bußgeld für max. 20 km/h zu schnelles Fahren).
Aber nicht nur bei Geschwindigkeitsüberschreitung sind die Bußgelder in Deutschland gering, auch Falschparken wird nur geringfügig bestraft. Dagegen kann in einigen europäischen Ländern ein Fahrzeug konfisziert und sogar versteigert werden, wenn das Bußgeld nicht bezahlt werden kann. Oder der Fahrer wird in ein Gefängnis überführt. Eine nicht mehr ganz aktuelle Übersicht der europäischen Bußgelder ist hier (2014).
Der tägliche Wahnsinn auf deutschen Straßen zeigt, dass es eindeutig an Respekt fehlt, Respekt gegenüber den Mitmenschen. Da wird gerast, gedrängelt, latent schneller gefahren und knapp überholt (siehe die Schilderungen der Reporterin im NDR-Beitrag oben, wenn in den Fahrzeugen der anderen Fahrer noch Mikrofone installiert gewesen wären, dann hätte man mit Sicherheit auch noch frauenfeindliche Kommentare aufzeichnen können – besonders bei dem einen, der auf das Lenkrad gehauen hat). Auch
- das Falschparken im Halteverbot oder auf Behindertenparkplätzen,
- das Drängeln und knappe Überholen von Radfahrern,
- das Blockieren von Kreuzungen bei Rot und das Ignorieren von Ampelsignalen
sind ebenfalls ein Ausdruck fehlenden Respekts.
Nur einige weitere Beispiele:
Die Ordnungsämter und die Polizei sind von diesen Zuständen natürlich informiert. Aktionen wie der Blitzermarathon sind gut und unterstützenswert. Allerdings sind diese bei Weitem nicht ausreichend. Allerdings ist die Höhe der Bußgelder ein ganz heißes Eisen, dass kein Politiker gerne anfasst. Die Autolobby macht hier sehr schnell Druck auf die Politik.
Mit dem allgemeinen technischen Fortschritt ist der Bürger allerdings nicht ganz wehrlos. Der deutsche Anwaltsverein meldet, dass sogenannte Apps, mit denen Bilder von Verkehrsvergehen direkt an die Ordnungsämter geschickt werden können, grundsätzlich erlaubt und zulässig sind. Allerdings ist zu beachten, dass die Autofahrer, die solche Personen erwischen, ganz gerne mal handgreiflich werden. Beleidigungen sind da noch das geringste Übel. Viele sind wohl der Auffassung, dass nur die Polizei/ die Politessen Vergehen aufnehmen dürfen. Und selbst bei denen werden einige ja handgreiflich. Außerdem ist zu beachten, dass viele Ordnungsämter bereits ohne die Anzeigen der Bürger überlastet sind und sich nicht gerade auf die „Denunziationen“ der Bürger freuen. Aber laut Anwaltsverein müssen die Ordnungsämter diesen Anzeigen nachgehen.
Aber auch ein Spuckie ist ein gutes Mittel seinen Frust über Falschparker loszuwerden. Sie können unter anderem beim Fuss e.V, Autofrei oder bei Fechenbach bestellt werden.