Archiv der Kategorie: Kuriositäten

Stuttgarter Ampeln sind dumm


Stuttgarter Ampeln sind dumm – insbesondere die mit SSB-Vorrangschaltung!

Sicher haben Sie sich auch schon mal gefragt, woran es liegt, dass sie an manchen Tagen gefühlt eine Minute und länger an einer Ampel warten müssen, an anderen Tagen wieder nicht – bei gleicher Uhrzeit. Achten Sie mal darauf, ob diese Kreuzung von der SSB gekreuzt wird, es kann nämlich sein, dass diese Ampelanlage schon auf Vorrangschaltung umgestellt wurde.

Im Prinzip ist das eine gute Sache, wenn die Straßenbahn oder der Bus kommt, dann wird diese/r vorrangig behandelt und darf zuerst durchfahren. Prominentes Beispiel ist Vorrangschaltung für den X1 auf der Innenstadtlinie, zum Beispiel an der Kreuzung Neckartor (Am Neckartor/ Cannstatter Straße und Heilmannstraße). Es hat sehr lang gedauert, aber jetzt steht die Schaltung endlich.

Aber leider funktionieren viele dieser Ampeln nur zu Gunsten des Bus- oder Straßenbahnverkehrs und des parallel verlaufenden Autoverkehrs, der Fußgänger und Radfahrer muss warten. Beispiele:

  1. Kreuzung bzw. Einmündung Im Götzen und Stresemannstraße: Diese Kreuzung wurde vor ca. 1 Jahr umfangreich umgebaut und die Ampel wurde auf Vorrang für den Bus 43 bzw. 57 umgestellt, die hier beide ihre Endhaltestelle haben. Entweder vergessen die Fahrer die Sender für die Vorrangschaltung im Bus auszuschalten, wenn sie Pause haben oder er lässt sich gar nicht ausschalten. Denn seit dem Umbau müssen Fussgänger und Radfahrer hier bei nahezu jeder Phase warten – auch wenn gar kein Bus aus der Haltestelle ausfährt oder der Bus gar nicht über die Kreuzung fährt.
  2. Kreuzung bzw. Einmündung Wagenburgstraße und Kniebisstraße, Pflasteräckerstraße: Stadtauswärts: Wenn der Bus aus dem Tunnel Ostportal herausfährt, wird die Ampel an der Pflasteräckerstraße bereits blockiert. Das ist besonders prekär im Berufsverkehr abends, wenn hier Stau ist. Durch die Verlegung der Haltestelle Wunnensteinstraße können die Autos jetzt den Bus nicht mehr überholen, wenn dieser hält. Dadurch kann es passieren, dass die Ampelkreuzung sehr lang frei ist, durch die Vorrangschaltung aber nicht passiert werden kann – besonders dann, wenn viele Fahrgäste aus- und einsteigen. Es kann sogar passieren, dass der Bus so lange auf Fahrgäste warten muss, dass die maximal mögliche Sperre der Vorrangschaltung abgelaufen ist und die Fußgänger wieder grün bekommen, wenn der Bus gerade losfährt.
    Stadteinwärts: Ähnliche Situation wie oben. Vermutlich sperrt hier sogar der Bus 42/ 45 die Kreuzung, obwohl diese hier gar nicht lang fahren sondern über die Gablenberger Hauptstraße.
  3. Kreuzung Landhausstraße und Werastraße: Ähnliche Situation wie oben. Wenn der Bus über den Kernerplatz fährt, ist die Ampel bereits gesperrt. Hier an der Haltestelle Friedenstraße steigen im Berufsverkehr sehr viele Fahrgäste aus. Dadurch kann es auch hier passieren, dass der Bus sehr lang warten muss bis alle ausgestiegen sind. Dann springt die Fußgängerample ab schon wieder auf Grün und der Bus muss doch warten.
  4. Kreuzung bzw. Einmündung Gablenberger Hauptstraße und Libanonstraße: Wie es besser laufen kann, zeigt diese Kreuzung. Obwohl der Bus an die Haltestelle Libanonstraße fährt (Fahrtrichtung Ostendplatz), springt die Fußgängerampel auf Anforderung noch auf Grün.
  5. Charlottenplatz: Die Rechts-Abbieger (von der Leonhardskirche kommend) zur Hohenheimer Straße / Olgaeck bekommen manchmal zweimal nacheinander Grün, einmal regulär und dann noch einmal im gleichen Umlauf für den Bus. Der Fussgänger / Radfahrer muss dann hier sehr lang warten.
  6. Böblinger Straße Ecke Christian-Belser-Straße: Hier kommt zu der Wartezeit noch hinzu, dass der Radfahrer nicht erkennen kann, ob die Ampelanlage überhaupt reagieren wird. Es gibt hier nämlich keinen Drücker mit Anzeige sondern nur eine Induktionsschleife im Radweg. Wenn man da nicht genau drauf steht, dann schaltet die Ampel nie auf Grün. In Darmstadt hat man das mit einem kleinen „Signal kommt“ gelöst (Kreuzung Landskronstraße und Heidelberger Straße).
  7. Weitere Kreuzungen: Löwentor und Pragstraße und Heilbronner Straße und Borsigstraße.

Zur Info: Dass eine Kreuzung auf eine Vorrangschaltung umgerüstet ist und diese gerade aktiv ist erkennen sie an einer kleinen Zusatzampel für die Fahrbahn, die ein kleines weißes „A“ anzeigt (hier im Bild an der Kreuzung Landhausstraße und Willy-Brandt-Straße erkennbar). Hier erklärt von der Hamburger Morgenpost am Beispiel Hamburg.

Wie es anders gehen kann, zeigen andere Städte. Dort gibt es keine Vorrangschaltung sondern die Ampeln zeigen dem ÖPNV mit einem weißen „T“ in einer Zusatzampel an, dass es gleich grün werden wird und wenn das Fahrzeug jetzt losfährt, kommt es auf jeden Fall bei Grün über die Kreuzung.

Es ist natürlich nicht nötig zu erwähnen, dass parallel verlaufender Autoverkehr mit dem ÖPNV mitfahren kann und nicht warten muss.

Das Umrüsten einer Ampelanlage ist sehr aufwendig. Wenn die Stadt den Rad- und Fußverkehr fördern will, dann sollte die Vorrangschaltung bei einer sowieso geplanten Wartung/ Umrüstung so abgeändert werden, dass der Fuß- und Radverkehr nicht übermäßig lang warten muss. Je länger die Wartezeit an einer Ampel ist, umso niedriger sinkt die Akzeptanz der Ampel und umso eher ist der Wartende bereit, gegen das Rot zu verstoßen.

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Autofreier Sonntag im September 2019


Die Stadt hatte groß Werbung für den autofreien Sonntag am 22.09. gemacht, in allen neuen SSB-Zügen mit Werbebildschirm lief bereits Tage vorher ein kleiner Werbefilm, der auf das ticketfreie Fahren an dem Tag hinwies. Aber so richtig autofrei konnte man den Sonntag dann doch nicht machen.

In Hannover hat man zum Beispiel 2018 die Innenstadt gesperrt, das Taubertal wurde am 04.08. zwischen Tauberbischofsheim und Freudenberg gesperrt (immerhin gute 50 Km); Brüssel war autofrei. Nur drei Beispiele. Und Stuttgart? Die Stadt hat es gerade mal geschafft, eine Straße – und noch nicht einmal eine wichtige Hauptstraße – autofrei zu machen. Lediglich die Theodor-Heuss-Straße war am Sonntag im Rahmen der europäischen Mobilitätswoche autofrei.

Weil das der BI Neckartor, dem Fuss e.V. Stuttgart und vielen weiteren Initiativen aber nicht genug war, wurden für den Sonntag mehrere Demos angemeldet, die den Verkehr zumindest zeitweise zusätzlich lahmgelegt haben. Aber OB Kuhn hat bereits weitere solche Aktionen angekündigt und die ganzjährige autofreie Innenstadt soll bereits vor 2030 kommen. Dabei hatte Kuhn schon zu seinem Amtsantritt von 20% weniger Fahrzeugen gesprochen, was bisher aber nicht umgesetzt wurde. Und wie wichtig der Stadt dann doch das Thema Automobil ist, sieht man daran, dass am Autofreien Sonntag auch noch der Aktionstag Elektromobilität mit dem vielsagenden Titel AtEm stattfand (siehe StZ-Artikel).

Wie ernst das Thema Autofrei wirklich genommen wird, wird sich zeigen. Wir bleiben auf alle Fälle dran!

Die aktuelle Dieseldebatte


Die aktuelle Dieseldebatte wird hochemotional geführt, denn es geht nicht nur um des Deutschen liebstes Kind, sein heilig’s Blechle, sondern es geht um unser aller Mobilität. Dabei wird Mobilität mit Automobilität gleichgesetzt und so getan, als ob es keine Alternativen gäbe. Grenzwerte, die seit Jahrzehnten gelten bzw. seit Jahrzehnten angekündigt sind und auf die man sich hätte vorbereiten können, wurden durch manipulative Tests und falsche Angaben bei den Zulassungsbehörden außer Kraft gesetzt. Und jetzt wird so getan, als ob die Deutsche Umwelthilfe an allem Schuld ist, weil sie voranschreitet und uns Anwohner vor den giftigen Luftschadstoffen schützt. Die Parteien, vor allem die am rechteren Rand des Sprektrums, versuchen dieses Thema für sich zu erobern, denn die Griechenlandkrise ist (mehr oder weniger) vorbei (zumindest medial), auch mit dem Thema Flüchtlinge kann man keinen Blumentopf mehr gewinnen, wenn man nicht zu weit rechts stehen will. Also muss ein neues Thema her: der geknechtete Autofahrer. Vergessen wird dabei auch immer, dass es vor Jahren bereits Fahrverbote gab, die derzeitigen Fahrverbote sind keine neue Erfindung. Mit der Roten Plakette und der Umweltzone wurden bereits 2008 Fahrbeschränkungen eingeführt.

Das Medienmagazin Zapp des NDR fasst die Medienberichterstattung zu der Dieseldebatte und der Kritik von 100 Ärzten der letzten Tage zusammen.

Das Science Media Center Germany hinterfragt die Rolle von Dieter Köhler. Auch Lobbycontrol stellt fest: Nebelkerzen in der Stickoxid-Debatte.

Und der Lungenspezialist Michael Barczok beantwortet Fragen zu den Grenzwerten: „Werte sind grundsätzlich in Ordnung“.

Picknick auf der B14


Am 22. Juli findet von 14 Uhr bis 16 Uhr auf der B14 ein Picknick statt. Sie dürfen alles mitbringen, was für ein zünftiges Picknick benötigt wird.

geologische Risiken ausgeräumt?


Ursprünglich war das Rohrnetz zum Grundwassermanagement so geplant, dass über drei Stränge blauer Rohre im Kernerviertel Grundwasser in Brunnen gegeben wird um so den fehlenden Gegendruck durch das entnommene Wasser im Schloßpark auszugleichen. Weiterlesen

Grußwort von Dietrich Krauß (Die Anstalt)


Grußwort von Dr. Dietrich Krauß zur 378. Montagsdemo am 24.7.2017.

Veröffentlicht auch in der Kontext:Wochenzeitung.

Der Medienpreis der Deutschen Umwelthilfe (DUH) geht in diesem Jahr an die ZDF-Reihe „Die Anstalt“, und zwar für die Sendung zum Thema Auto. Autor dieser Kabarett-Show ist Dr. Dietrich Krauß, er wohnt in Stuttgart. Für die 378. Montagsdemo am 24. Juli 2017 gegen S21, eine Kundgebung mit Unterstützung zahlreicher Initiativen unter dem Motto „Druck in den Kessel – für ein anderes Stuttgart“, schrieb er ein Grußwort. Weiterlesen

Feinstaubalarm paradox


Es gilt immer noch Feinstaub-Alarm, wahrscheinlich noch bis Ende dieser Woche, das wäre dann die längste Alarmphase überhaupt. Weiterlesen

erster Feinstaubalarm 2016


Angesichts des ersten Feinstaubalarms im Herbst/ Winter 2016 überschlagen sich derzeit die Meldungen und Pressemitteilungen.

Den Anfang machte der Haus- und Grundbesitzerverein Stuttgart mit einer eigentlich relativ alten Meldung, die in der StZ und beim SWR bereits im März diesen Jahres und dann im hauseigenen Mitgliedermagazin im Mai noch einmal veröffentlicht wurde. Weiterlesen

Ein Radwegkonzept, dass nicht funktioniert


Die Stadt Stuttgart und das Land Baden-Württemberg wollen den Radverkehr stärken. Das funktioniert aber nicht immer auf Anhieb. So wie beispielsweise im Schloßgarten. Für viel Geld hat man bereits vor einigen Jahren an den Einfahrten zum unteren Schloßgarten Grünbrücke, Kreuzung Salucci-Allee und Mendelsohn-Bartholdy-Allee Fahrbahnmarkierungen aufgemalt, die jetzt vor kurzem noch einmal nachgemalt wurden. Weiterlesen

Zweierlei Maß


Ist ein Parkverbot immer ein Parkverbot? Offensichtlich nicht. Weiterlesen