Schlagwort-Archive: Ingenieure22

Wie gefährdet ist unser Wasser?


Die Ingenieure22 haben erneut Wasserproben aus GWM-Brunnen entnommen und wieder wurden zu hohe Werte an filtrierbaren Schwebstoffen und Eisen gemessen. Das EBA hält sich bedeckt und prüft, man sehe aber trotz noch nicht abgeschlossener Prüfung keinen Grund zum Handeln, da Eisen kein Schadstoff sei.
Quelle: StZ

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S wie zu spät


Die beiden Berufspendler und Nahverkehrsexperten Peter Landgraf und Andreas Kegreiß machen sich zusammen mit dem Regisseur Hermann G. Abmayr vom Bahnhof Gültstein (Vorort von Herrenberg) mit der Regionalbahn auf den Weg nach Stuttgart. Zuerst fahren sie mit der Ammertalbahn von Gültstein nach Herrenberg und steigen dann um in die S-Bahn S1 Richtung Stuttgart Hauptbahnhof. Bereits in Österfeld hat die S1 4 Minuten Verspätung obwohl die bisher angefahrenen Haltestellen nur wenig frequentiert werden.

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Nichts als heiße Luft


Das Kommunikationsbüro wird nicht müde in Pressemitteilungen und Bürgerveranstaltungen den Baufortschritt von S21 zu beschreiben. Da werden Meldungen über nächtliche Lärmbelästigungen durch Rammarbeiten oder durch Brückenbauarbeiten verbreitet, auf Bürgerinformationsveranstaltungen werden die erstaunten Anwohner über Tunnelbauwerke unter ihren Häusern informiert, die Staumeldungen und Umleitungen wegen des Transports einer Tunnelbohrmaschine in der Presse veröffentlicht und mit großem TamTam Baustellen und Tunnel eingeweiht. Die örtliche Presse und sogar die Kirche geben sich die Klinke in die Hand.

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Termin: 1 Chance und 120 Risiken


Die Feuerbacher Initiative für K21 lädt zu einem Vortrag mit Dipl.-Ing. Hans Heydemann und Dipl.-Physiker Wolfgang Kuebart, beide von den Ingenieure 22 ein. Dieser Vortrag findet am Mittwoch, 29. Januar 2014 um 19 Uhr im Bürgerhaus Feuerbach, Stuttgarter Str 15, 1. OG, statt. Der Eintritt ist frei.

Aus der Einladung:

Die bahninterne und bisher – auch vor den Projektpartnern Stadt und Land – geheimgehaltene Liste Großprojekt Stuttgart 21 Wendlingen- Ulm, Chancen und Risiken vom März 2011 liegt jetzt vor. Diese Liste des ehemaligen S-21-Projektleiters Azer offenbart: Bereits damals – vor der Volksabstimmung – war eine Kostenüberschreitung um mehr als 2,3 Mrd. € erkennbar. In ihrem Bildervortrag erläutern die Referenten die Risikoliste und den Kostenbetrug der DB AG sowie die stümperhafte Planung des Vorhabens.
Einladung_ING22

Pressekonferenz des AB gegen S21 zum Stadtbahn-Chaos


Das Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21 und die Fraktionsgemeinschaft SÖS/LINKE luden am Mittwoch, den 11. Dezember zu einer Pressekonferenz ein.

Themen:

Jetzt auch die SSB?
Nach der Ankündigung von Sperrungen auf zentralen Stadtbahnverbindungen droht auch die SSB in den Strudel der S21-Probleme zu geraten. Informationen von Dipl.-Ing. Hans Heydemann, Ingenieure 22: Stadtbahn-Chaos-111213

Ein Jahr Offenbarungseid der Deutschen Bahn AG
Am 12. 12. 2012 räumte Bahnchef Grube die Sprengung des Kostendeckels ein. Die Betrugs- und Untreuevorwürfe sind weiter nicht aufgeklärt. Das laufende 3. Bürgerbegehren soll Klarheit schaffen. Hierzu:

  • Dr. Eisenhart von Loeper, Rechtsanwalt, Sprecher des Aktionsbündnisses
  • Dieter Reicherter, ehem. Vorsitzender Richter am Landgericht Stuttgart
  • Die Eröffnung des Pressegesprächs hält Hannes Rockenbauch, Stadtrat SÖS

Video der Pressekonferenz.

Die Karte mit den beiden Bauabschnitten und den jeweiligen Sperrungen (eigene Bildmontage aus der Präsentation von Hr. Heydemann).

KarteDie wichtigsten Punkte aus der Pressekonferenz:

  • Dauer der Linien-Unterbrechungen sind nicht vorhersehbar, es
    könnte also auch Monate oder gar Jahre dauern!
  • Erhebliche Behinderungen und
    Einschränkungen des Stadtbahn-Betriebes!
  • Längere Fahrzeiten wegen der Umleitung.
  • Ausdünnung des Fahrplanes aller Linien.
  • Wichtige innerstädtische Haltestellen gar nicht
    mehr oder nur durch Umsteigen erreichbar!
  • Große Teile von Stuttgart-West werden von der
    Stadtbahn abgehängt.
  • Hölderlinplatz kann nicht angefahren werden.
  • Wasenlinie U11 kann nicht mehr verkehren.
  • Stadtbahn verliert Attraktivität und Fahrgäste.
  • Erhebliche Einnahme-Verluste für SSB!
  • Verlust-Ausgleich über Fahrpreis-Erhöhungen

Stadtbahn-Chaos durch Stuttgart21


Von Hans Heydemann, mit freundlicher Genehmigung veröffentlicht.

Seit Beginn der Umbau- und Abriß-Arbeiten zu Stuttgart21 haben wir ein S-Bahn-Chaos nach dem anderen hinnehmen müssen mit erheblichen Verspätungen, Zugausfällen, Betriebs-Einschränkungen bis hin zum völligen Zusammenbruch des S-Bahn-Verkehrs über viele Stunden.

Gleiches steht ab kommenden Sommer nun auch dem bisher verläßlichen Stadtbahn-Betrieb der SSB bevor, wenn die Bauarbeiten für S-21 wie geplant weitergehen und mit der Verlegung der Haltestelle „Staatsgalerie“ als Voraussetzung für den Tiefbahnhofstrog S-21 begonnen werden soll.

Die vorgesehenen Umbaumaßnahmen der SSB-Tunnel betreffen sowohl die wichtigen Tal-Längslinien der Stadtbahn zwischen Charlottenplatz und Staatsgalerie einschließlich Umbau der Haltestelle Staatsgalerie sowie auch die der Querlinie zwischen HBF/Arnulf-Klett-Platz und Staatsgalerie. Diese sind im Antrag der DB zur 14. Planänderung im Erläuterungsbericht in Abschn. 3.13 beschrieben. Wegen dem Bau des Nesenbachdükers sind diese in getrennten Abschnitten nacheinander vorgesehen und werden zu einer längerdauernden Unterbrechung des Stadtbahn-Verkehrs in Stuttgart führen. Die Dauer der Unterbrechung ist nicht angegeben.

In der Sitzung des Umwelt- und Technikausschusses am 22.10.2013 hat der Technikvorstand der SSB, Herr Arnold, über die geplanten Bauarbeiten zur Verlegung der Stadtbahnhaltestelle Staatsgalerie als Folgemaßnahme von Stuttgart 21 berichtet. Ursprünglich hatte die SSB beabsichtigt, den Umbau unter laufendem Betrieb zu bewerkstelligen. Dies sei nun nicht mehr möglich. Jetzt wird es im ersten Bauschritt eine Stadtbahnlinien-Unterbrechung zwischen den Haltestellen Staatsgalerie und Charlottenplatz und im zweiten Bauschritteine Unterbrechung zwischen Staatsgalerie und Hauptbahnhof geben.

Im ersten Bauschritt ab Juli 2014 bis Dezember 2016 sollen der Stadtbahntunnel in der Willy-Brandt-Straße, die neue Haltestelle Staatsgalerie und der Stadtbahntunnel im Bereich des Gebhardt-Müller-Platzes gebaut werden. Das bedeutet eine Linienunterbrechung der wichtigen Tal-Längslinien U1, U2 und U4 von 2 ½ Jahren!

Im zweiten Bauschritt von April 2017 bis Dezember 2019 müssen zwei getrennte Tunnelröhren Richtung Arnulf-Klett-Platz und eine zweigleisige Röhre Richtung Charlottenplatz angebunden werden. Das bedeutet eine Linienunterbrechung der wichtigen Querlinien U9 und U14 über den Hauptbahnhof von 2 ¾ Jahren! Die Tunnelröhren Richtung Arnulf-Klett-Platz durchschneiden das Baufeld des Nesenbachdükers. Deshalb muss dieser vor den Tunnelröhren gebaut werden. Die Bahn hat aber für die 14. PÄ noch gar keine Genehmigung!

In der Sitzung des Fahrgastbeirats des VVS am 21.11.2013 wurde von der SSB mitgeteilt, daß die Dauer der Linien-Unterbrechungen nicht vorhersehbar seien, es also auch Monate oder gar Jahre [Ergänzung BI Neckartor: mehr] dauern könnte. Ursache dieser massiven Eingriffe in den öffentlichen Verkehr in Stuttgart seien die vielen Planänderungen der Bahn, die den ursprünglich geplanten Bauablauf verhindern.

Daß der Bau von Stuttgart 21 solche Behinderungen mit sich bringt, wurde der Bevölkerung bisher verschwiegen!

Lt. Bauplanung sind also insgesamt 5 ½ Jahre Bauzeit für die SSB-Tunnel vorgesehen, in denen erhebliche Behinderungen und Einschränkungen des Stadtbahn-Betriebes hinzunehmen sein werden – nach den bisherigen Erfahrungen ist wohl eher von 10 Jahren auszugehen.

Weil bekanntlich auch der SSB-Tunnel im Bereich der Heilbronner Straße umgelegt wird, bedeutet dies nichts anderes, als daß sämtliche Stadtbahnlinien der Innenstadt durch den Bau des Tunnelbahnhofes S-21 zerschnitten werden! Es sprengt jegliche Vorstellungskraft, wie die zerstümmelten Restnetze dann während der mehrjährigen Bauzeit überhaupt noch betriebsfähig gehalten werden können! Die U1 etwa kann am Charlottenplatz gar nicht umkehren und nach S-Vaihingen wieder zurückfahren; dafür fehlen alle Voraussetzungen. Gleiches gilt für die andere Seite ab Neckartor Richtung Fellbach sowie für alle anderen Linien.

Offensichtlich haben die SSB vor, im ersten Bauschritt „Umbau SSB-Tunnel zwischen Charlottenplatz und Staatsgalerie“ alle hier verkehrenden Linien U1, U2, U4 wie die U14 über Rotebühlplatz-Berliner Platz-HBF zur Staatsgalerie umzuleiten, im zweiten Bauschritt „neue Tunnel HBF – Staatsgalerie“ dann die über den Berliner Platz verkehrenden Linien U9 und U14 über Rathaus-Charlottenplatz- Staatsgalerie zu führen.

Damit kann die SSB zwar eine Betriebseinstellung der betreffenden Linien oder Zerstückelung in „Restnetze“ vermeiden, nicht aber erhebliche Einschränkungen des Stadtbahn-Verkehrs insgesamt. Die Bündelung aller Linien jeweils auf den einen oder den anderen Ast wird nicht ohne wesentliche Ausdünnung des Fahrplanes aller Linien möglich sein, weil die Zugfolge in den betreffenden Tunnelstrecken anders nicht zu verkraften sein wird.

Weiterhin werden wichtige innerstädtische Haltestellen wie Rathaus, Charlottenplatz, Rotbühlplatz, Berliner Platz, Friedrichsbau während mehrerer Jahre gar nicht mehr oder nur noch eingeschränkt über andere Linien verbunden mit zusätzlichem Umsteigen erreichbar sein – ein unzumutbarer Zustand! Die Fahrzeiten werden sich durch diese Umlenkung erheblich verlängern. Die „Wasenlinie“ U11 wird die ganze Zeit über nicht mehr fahren können.

Hier einen Busersatzverkehr in der Innenstadt zur Überbrückung während der mehrjährigen Bauzeit einrichten zu wollen, wird – zusätzlich zu den Baustellen-bedingten Verengungen der Fahrspuren und dem Baustellen-Verkehr – zu einer weiteren Überlastung der Straßen in der Innerstadt führen mit all´ seinen Auswirkungen wie Abgase, Feinstaub, Lärm, Stau. [Anmerkung BI Neckartor: Nach Zeitungsberichten der StZ ist kein Busersatzverkehr geplant, da die Straßen des Innenstadtrings zu stauanfällig sind, das gilt erst Recht für die Zeit der Baustellen]

Ein solcher Busersatzverkehr ist für die meisten Fahrgäste zu umständlich; es muß mit einem beträchtlichen Rückgang der Fahrgastzahlen für den VVS gerechnet werden. Auch hier zeigt sich ein weiteres Mal, welch´ einen Rückschritt das S-21-Vorhaben für den öffentlichen Nahverkehr in der Landeshauptstadt Stuttgart mit sich bringt.

Vor allem aber wird dies der SSB auch sehr viel Geld kosten: zum einen hohe Ausgaben für Anschaffung und Fahrbetrieb zusätzlicher Busse, zum andern aber einen erheblichen Einnahme-Ausfall bringen, weil das für die meisten SSB-Fahrgäste viel zu unbequem wird. Bleibt die Frage nach der Kostentragung der absehbaren Verluste für die SSB in Millionenhöhe. Die Bahn wird diese nicht übernehmen wollen; im Finanzierungsvertrag ist davon jedenfalls keine Rede. Also werden das die Fahrgäste – wir Bürger also – durch erhöhte Fahrpreise auch noch finanzieren müssen!

Was hat Vorstand und Aufsichtsrat der SSB nur bewogen, diesem Vorhaben S-21 zuzustimmen? Warum haben diese das alles nicht vorher bedacht? Jetzt alles auf die ständigen Planänderungen der Bahn schieben zu wollen, beweist doch nur, daß alle nur abgenickt haben, ohne über die Umsetzung und deren Folgen nachzudenken.

Und was haben sich eigentlich die Spitzen von CDU, SPD, FDP und FWW dabei gedacht, als diese das S-21-Abenteuer beschlossen und besiegelt haben? Jetzt wird hier das ganze Ausmaß der S-21-Tragödie auch für die hunderttausende tagtäglich betroffenen Fahrgäste der SSB so richtig spürbar! Welch` ein Fortschritt, dieser Tunnelbahnhof! Wir werden wohl wieder zu Fuß durch die Stadt gehen müssen!

Siehe zum Thema auch hier unseren Artikel über die Baustellen an der B14 und den Artikel über die Aussichten im Rahmen des Projektes S21.