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Das Wirtschaftsmagazin Brandeins fragte Jan Gehl: Was rät er einem Bürgermeister aus einer Smog-Millionen-Metropole?
Er antwortetet, wer würde zwei Grunderfahrungen der Stadtplanung mit ihm teilen. „Die erste ist eine mittlerweile vielfach belegte Erkenntnis: Erst formen wir unsere Städte, dann formen sie uns. Zweitens: Mehr und breitere Straßen führen zwangsläufig zu mehr Autoverkehr in der Stadt. Weniger Straßen und weniger Parkplätze hingegen schaffen Platz für Radfahrer, Fußgänger, Cafés und Plätze, kurz: das Leben.“
Daraus folgt übrigens, liebe Einzelhändler, dass Sie mehr Kunden in Ihre Läden bekommen. Schaffen Sie die Parkplätze vor ihren Ladentüren ab, dann findet in Ihrer Straße und vor Ihren Schaufenstern Leben statt, und mehr Menschen betreten den Laden. Es ist ein Grundirrtum, dass eine Innenstadt wie die Stuttgarts von den Autofahrern lebt, die mit einer Tonne auf Parklatzsuche in die Gassen rammeln. Handel und Wandel hängt halt auch vom Wandel ab, also von denen, die langsam sind und überall anhalten, schauen oder gleich eintreten könnne. Der Kofferraum des Autos ist vielleicht die größte Einkaufstasche, aber wie oft kauft man schon einen Fernseher oder ein Bett. Die meisten Menschen gehen mit einer Tüte aus einem Laden. Und für die braucht man keine Fahrgerät von einer Tonne Gewicht und 3 auf 2 Meter Größe.
Siehe dazu auch unsere Beiträge zum Thema Wohnortnahe Versorgung und Parkplätze vor Geschäften.