Schlagwort-Archive: Parkraummanagement

Zweierlei Maß


Ist ein Parkverbot immer ein Parkverbot? Offensichtlich nicht. Weiterlesen

Parkraummanagement: Eine Bilanz


Seit dem 1. Juni gilt das sogenannte Parkraummanagement auch in weiten Teilen von Stuttgart Ost und Mitte.

Normalerweise sind 3 Wochen kein Zeitraum um ein Fazit zu ziehen. Das wird gewöhnlich nach 100 Tagen oder 1 Jahr gezogen. Da das Parkraummanagement aber bereits seit Jahren in Stuttgart West ausprobiert wurde und etabliert ist, kann davon ausgegangen werden, dass die Autofahrer in Ost und Mitte genauso reagieren wie die in West. Weiterlesen

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Sieht so eine nachhaltige Förderung des Fussverkehrs aus?


Aufgrund der hohen Luftschadstoffbelastung der Stuttgarter Innenstadt und des anhängenden Vertragsverletzungsverfahrens („blauer Brief aus Brüssel„) hat sich die Landeshauptstadt neben der Förderung des Radverkehrs auch die Förderung des Fussverkehrs auf die Fahnen geschrieben.

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Umweltverbände fordern unverzügliche Umsetzung schnell wirksamer Maßnahmen


Am 26.11.2014 hat Deutschland zusammen mit Österreich und der Slowakei einen blauen Brief der EU-Kommission erhalten. Die Länder werden darin aufgefordert, Maßnahmen gegen die anhaltende Luftverschmutzung zu ergreifen. Konkret geht es in Deutschland um die Ballungsgebiete Stuttgart und Leipzig, die als einzig noch verbliebende Regionen in Deutschland den Grenzwert für Feinstaub überschreiten, Leipzig kontinuierlich seit 2012, Stuttgart sogar seit 10 Jahren, seit Beginn der Erfassung der Feinstaubwerte überhaupt. Weiterlesen

15 Wahrheiten über das Parken


Bild Stuttgart hat dieser Tage 15 Wahrheiten über das Parken in Stuttgart veröffentlicht.

1. Die Stadtverwaltung bewirtschaftet 15 000 Stellplätze. Davon liegen 1300 im Stadtkern (City).

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Manche wollen es einfach nicht begreifen


Pressemitteilung von Polizeipräsidium Stuttgart 22-03-2014

Polizeibeamte der Verkehrsüberwachung und Mitarbeiter des Amts für öffentliche Ordnung der Stadt Stuttgart haben in der Nacht zum Samstag (21.03. 2014) bei einer gemeinsamen Abschleppaktion in der Innenstadt und im Stuttgarter Westen insgesamt 75 Fahrzeuge abgeschleppt. Die Beamten legten bei dem Einsatz, der in der Zeit von 20.00 Uhr bis 02.30 Uhr durchgeführt wurde, ihr Augenmerk vor allem auf Falschparker, die in Brandschutz- oder Fußgängerzonen parkten sowie auf Autofahrer, die widerrechtlich Behindertenparkplätze nutzten. Vier Fahrzeughalter kamen noch rechtzeitig zu ihren Fahrzeugen und konnten damit das Abschleppen verhindern.

Aus Gablenberger Klaus

Solche Aktionen müssen viel viel öfter durchgeführt werden, damit es die Falschparker wirklich und dauerhaft begreifen.

Parkpickerl: Weniger Verkehr und trotzdem nicht mehr Parkplätze


Als Ergänzung zu unserem Artikel zur Parkraumbewirtschaftung hier die Sicht eines Anwohners aus Wien.

Linkswalzer

Es ist unglaublich: Europa wird von einer der schwersten Krisen erfasst, aber die größte Sorge der Wiener scheint die geplante Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung (vulgo „Parkpickerl“) zu sein. Also muss ich wohl auch dazu schreiben. Vor allem, weil ich damit ganz eigene Erfahrungen gemacht habe.

Prolog

Das Auto ist ein Verkehrsmittel, das definitiv nicht für dicht verbaute Städte wie Wien gemacht wurde. Es erzeugt Schmutz (Feinstaub!) und Lärm und braucht Platz. Es ist der Autoverkehr, der viele Wiener vom eigenen Haus im Grünen träumen lässt. Wer es sich leisten kann, realisiert diesen Traum. Denn lebenswerter Wohnraum ist in Wien teuer. Und wenn wir es nicht schaffen, den Autoverkehr auf ein erträgliches Maß zu beschränken, wird dieser lebenswerte Wohnraum immer knapper und teurer werden.

Doch auch direkt führt der Autoverkehr zu hohen Wohnkosten. Die immer größer werdenden Verkehrs- und Parkplatzflächen schränken den bebaubaren Grund ein, was die Grundstückspreise zusätzlich in die Höhe…

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Parkraumbewirtschaftung: Fluch oder Segen?


01.06.2013: Artikel aufgrund von Hinweisen der genannten Anwohnerin überarbeitet.

Fritz Kuhn hatte es in seinem Wahlprogramm versprochen

Parkraumbewirtschaftung wie im Westen auch für Mitte und Süd, damit der Parksuchverkehr nach kostenfreien Parkplätzen ausbleibt.

jetzt soll sie in Teilbereichen von Ost, Mitte und Bad Cannstatt (Stuttgarter Zeitung 1 mit einem Bericht aus Bad Cannstatt, Stuttgarter Zeitung 2 mit einem Bericht aus Stuttgart Süd, Stuttgarter Zeitung 3 mit einem Bericht aus Nord und Stuttgarter Zeitung 4 aus Ost) umgesetzt werden, die Parkraumbewritschaftung (oder auch Parkraummanagement genannt) nach dem Vorbild des Stuttgarter Westens.

Aus diesem Grund haben wir uns mit einer Anwohnerin aus dem Westen getroffen um die praktischen Erfahrungen mit dieser Art der Bewirtschaftung einer Ressource zu erfahren.

Zuerst einmal muss man feststellen, dass die Straße auch im Westen ein heiß umkämpfter Raum ist. Es gab je nach Straße einen Bedarf an Parkplätzen von bis zu 118% (100% = alle zur Verfügung stehenden, legalen Parkplätze sind belegt; jedes Prozent mehr bedeutet Autos illegal abgestellt). Dies konnte durch die neue Einteilung auf 98% bis 102% gesenkt werden. Das führte dazu, dass es tagsüber so gut wie kein Problem mehr darstellt einen Parkplatz zu finden. Für die Anwohner ist es von 

Vorteil, dass man tagsüber tatsächlich mal Straßen sieht, die nicht massenhaft „beparkt“ sind. Da sieht man oft erst, wie schön die Straße ist, Kinderwägen kommen problemlos über die Straße.

Nachts –  wenn alle Anwohner zu Hause sind – ist die Situation je nach Straße weiterhin katastrophal. Wenn die Straße sowieso schon überbelegt ist, hilft auch die Parkraumbewirtschaftung nicht weiter. Denn es besteht genau wie beim alten System des Anwohnerparkens kein Recht auf einen bestimmte Stellplatz. Das führt allerdings dazu, dass es einen regen Ausweichverkehr vor allem in die nicht bewirtschafteten Nachbarbezirke gibt. Deshalb soll jetzt auch der Bereich an der Hasenbergsteige in die Parkraumbewirtschaftung aufgenommen werden damit die dortigen Anwohner vom Ausweichverkehr aus dem Westen entlastet werden.

Das aber macht ein Problem deutlich: stark frequentierte Bezirke, die die Parkraumbewirtschaftung einführen, verdrängen den Verkehr aus dem Bezirk hinaus an die Ränder. Die Reduzierung von 118% Überbelegung auf 102% ist sicher nicht nur damit zu erklären, dass 16% ihre Autos abgeschafft haben. Vor allem an den Randbereichen der bewirtschafteten Straßen ist es mit wenig Aufwand verbunden einfach eine Straße weiter zu fahren um das Auto an einem nicht bewirtschafteten Straßenrand abzustellen. Durch die Bewirtschaftung ist es im Innenbereich zu einer Verbesserung gekommen, dafür werden die Randbereiche belastet. Folglich müsste das System auf alle Bezirke im Talkessel ausgedehnt werden, flächendeckend. Und die Kontrollen müssten stark ausgeweitet werden, damit sich niemand vorbeimogeln kann. Weiterhin besteht die Forderung nach einer Verbesserung des Nahverkehrs (vor allem günstigere Tarife) um Alternativen zum Auto aufzuzeigen. Und wenn man dann doch einmal ein Auto (fahrbares Transportmittel) braucht, dann steht ja immer noch das Angebot der Gemeinschaftsautos (CarSharing) zur Verfügung. Damit gibt es an vielen Stellen einen garantierten Parkplatz.

Aber wie funktioniert das genau?

Im Westen gibt es mehrere kleine Bezirke, die durchnummeriert wurden (W1, W2 und so weiter). Je nach Wohnort erhält der Anwohner gegen Bezahlung einen Ausweis für einen dieser Bezirke. Die genauen Bedingungen entnehmen Sie bitte der Seite der Stadtverwaltung.

Im Fazit lässt sich festhalten, dass die Parkraumbewirtschaftung ein kleiner Erfolg ist, allerdings ist sie stark verbesserungswürdig (flächendeckende Einführung und masivere Kontrollen). Konsequenterweise müssten wir uns alle aber selbst an der eigenen Nase packen und uns selbst fragen, ob wir das Auto wirklich brauchen! Würde es nicht auch reichen, mit dem Fahrrad zum Einkaufen zu fahren? Können wir nicht auch mit der Straßenbahn oder dem Fahrrad zur Arbeit fahren? Viele Mitbürger haben sich diese Frage bereits gestellt und das eigene Auto abgeschafft.