Schlagwort-Archive: Staatsgalerie

Staatsgalerie: Neue Haltestelle, schlecht geplant


Die neue Haltestelle Staatsgalerie ist heute einegweiht worden und wird morgen früh um 4 Uhr für den Verkehr freigegeben.

Ein erster Besuch hat gezeigt, dass die Haltestelle vom Kernerviertel aus nicht mehr direkt erreichbar ist. Fußgänger müssen jetzt auf jeden Fall die B14 überqueren, entweder über den Wullesteg (beim Hotel) oder über die Paul-Lobe-Staffel neben dem Wagenburgtunnel. Der Gebhart-Müller-Platz ist mit seinen Ampeln nicht besonders Fußgänger-freundlich, da hier nur Inselhüpfen möglich ist.

Was aber viel gravierender ist: die neue Haltestelle ist nicht behindertengerecht erreichbar. Weder der Wullesteg noch die Paul-Lobe-Staffel sind mit Rollstühlen oder Rollatoren befahrbar. Die Paul-Lobe-Staffel ist sehr steil. Eine behindertengerechte Rampe darf maximal 6% Steigung haben (entsprechend DIN 18040), bei der Gesamtlänge von 114 Metern (laut Google-Maps) dürfte der Höhenunterschied zwischen B14 und Urbanstraße dann nur 6 Meter betragen. Und die Rampe müsste ebene Absätze im Verlauf haben, damit sich Rollstuhlfahrer ausruhen können.

Zugang Südseite mit RolltreppeZugang Südseite mit Aufzug und RolltreppeZugang Südseite Fussweg, jetzt noch abgesperrtZugang Südseite, Fussweg zum Gebhardt-Müller-PlatzGebhardt-Müller-Platz, relativ unscheinbar liegt der Zugang zur Paul-Löbe-Staffel zwischen dem alten Polizeirevier und den Baucontainern. Wer sich nicht auskennt, findet das eventuell nicht. Paul-Löbe-Staffel Zugang Nordseite nur über den WullestegZugang Nordseite, noch abgesperrt.mehr oder weniger für Kinderwagen taugliche Rampe an der Treppe Wulle-Steg. Rollstühle kommen hier nicht runter.Zugang NordseiteTreppe zum Wullesteg von unten

Anfrage an die Stadt und die SSB, ob denn der Steg bzw. die Rampe behindertengerecht ertüchtigt werden oder ob es Durchsagen in den Zügen geben wird, dass der Ausstieg am Neckartor/ an der Haltestelle Charlottenplatz für Rollstuhlfahrer günstiger ist, ist raus. Wenn eine Antwort kommt, wird die hier veröffentlicht.

Einen ebenen Zugang für Rollstuhlfahrer gibt es damit nur an der Nordseite und nur vom Park aus, dann kann man aber auch weiter zum Neckartor fahren und dann von dort ins Kernerviertel fahren. Oder man nimmt den 42 bis Friedenstraße. Die Südseite ist nur über den Umweg zwischen Oper und Schauspielhaus ebenerdig erreichbar, vom Park aus bis jetzt nicht, eventuell später, wenn die Baustelle weg ist. Und auch dann ist die Fahrt mit dem 42 zur Friedenstraße wahrscheinlich günstiger.

Der Zugang zum seitlichen Bahnsteig (Richtung Hauptbahnhof) hat sogar einen ebenen Zugang mit Rollstuhlrampe, aber nicht der Mittelbahnsteig.

Werbung

SSB und VVS haben ein Problem: S21


Gerade hat die SSB angekündigt, dass die Sperrung der Tunnel an der Haltestelle Staatsgalerie nicht wie angekündigt im August wieder aufgehoben werden soll sondern erst im Dezember 2017. Deshalb werden die drei Linien U1, U2 und U4 zusätzlich zu den bestehenden Linien U9 und U14 vier weitere Monate vom Stöckach über den Hauptbahnhof fahren müssen. Der Haptbahnhof ist damit momentan die einzige große Umsteigehaltestelle im SSB-Netz. Der Verkehr von 10 Linien, der sich bis zur Sperrung auf die Haltestellen Charlottenplatz und Hauptbahnhof verteilte, ist jetzt am Hauptbahnhof zusammengeführt. Der Netzplan der SSB ist hier zu finden. Wer den Talkessel längs oder quer kreuzen möchte muss über den Hauptbahnhof fahren. Lediglich der Verkehr von den Fildern in den Stuttgarter Süden und umgekehrt kann weiterhin am Charlottenplatz umsteigen.

Damit rächt sich jetzt, was seit Jahren bereits bei der S-Bahn kritisiert wird: Die fehlenden Tangentialverbindungen und die Konzentration auf eine (S-Bahn) bzw. zwei Stammstrecken (SSB). Als Stammstrecke in einem Verkehrssystem wird die Strecke bezeichnet, die wie der Stamm eines Baumes den Kern bildet und damit den Hauptanteil des Verkehrs trägt.

Das Fehlen der zweiten großen Umsteigeummöglichkeit führt dazu, dass die Bahnsteige und die Züge am Hauptbahnhof morgens und abends im Berufsverkehr brechend voll sind – teilweise sogar so voll, dass Fahrgäste nur im Tippelschritt aus dem Zug aussteigen können, weil die Menschenmassen auf dem Bahnsteig, die einsteigen wollen, ein geordnetes „Abfließen des Personenstromes“ hin zu den Treppen und Aufgängen gar nicht zulassen. Dadurch verzögert sich der Fahrgastwechsel und der Zug steht länger als geplant am Bahnsteig. Nach dem Fahrplan braucht man da nicht mehr zu fragen.

Zu einem weiteren Zuwachs an Fahrgästen in der SSB wird es kommen, wenn die Haltestelle Feuerbach Bahnhof ab Donnerstag nicht mehr von den S-Bahnen angefahren wird.

Statt tangentiale Verbindungen zu schaffen wird das Netz der SSB immer weiter in das Umland verlängert, die Verlängerung der U6 zum Flughafen ist beschlossen, verzögert sich aber und die Verlängerung der U13 zum S-Bahnhof Weilimdorf wird aktuell geprüft. Hier eine Mitteilung der SPD im Bezirksbeirat Weilimdorf zu dem Thema, verschiedene Streckenabschnitte sind in der Diskussion. Das klingt zunächst einmal gut, immer mehr Menschen haben so direkten Zugang zum SSB-Netz und können damit – anstatt mit dem Auto – zur Arbeit oder zu Freizeitaktivitäten fahren.

Da aber die Tangentialverbindungen fehlen und viele Linien über das Stadtzentrum fahren, ist das Netz nicht attraktiv genug für diejenigen, die nicht einem Linienverlauf folgen können und umsteigen müssen. Außerdem konzentriert sich so der Verkehr im Zentrum (siehe oben).

Und der unnötige Umbau der Haltestelle Staatsgalerie für S21 bindet zu viele finanzielle Mittel, die für nötige Verbindungen besser ausgegeben worden wären.

Aktualisierung 09.02.2017: Die heutige Betriebsstörung um 7 Uhr im Berufsverkehr hat zu einem ziemlichen Verkehrschaos in Stuttgart geführt. Die StZ schreibt dazu im VVS-Störungsmelder ziemlich lapidar (abgerufen um 19 Uhr):

auswahl_350Weitere Meldungen gibt es dazu nicht. Zwischenfälle passieren, aber das Krisenmanagement zeigt, wie gut – oder eben schlecht – Prozesse funktionieren.

Zu erheblichen Verärgerungen der Fahrgäste führte zum Beispiel, dass die Bahnen auf der Ost-West-Strecke von Stöckach zum Berliner Platz nicht wenigstens bis zum HBF fuhren um dort umzudrehen. Zwischen Börse und Berliner Platz sind laut Open Streetmap Wendeweichen eingebaut. Wenn die Störung dahinter stattgefunden hat, dann hätten die Züge eigentlich sogar bis Börse durchfahren können (sollen). Stattdessen sind ganze Linien ausgefallen und die Bahnen kamen im ca. 10 Min. Takt am Stöckach an. Zusätzlich verschärft wurde die Situation durch die aktuelle Linienführung der U4, die am Neckartor endet und zurück nach Untertürkheim fährt. An normalen Tagen führt das schon dazu, dass die nachfolgenden Bahnen „rappelvoll“ sind, heute kamen noch die aufgrund der Ausfälle wartenden Passagiere dazu. Krisenmanagement sieht anders aus.

Dieser Zwischenfall macht deutlich, wie anfällig der Stuttgarter ÖPNV ist und dass bei der kleinsten Störung das gesamte System kollabiert. S21 hätte unter diesen Umständen so nicht gebaut werden dürfen, da die Baustelle zu erheblichen Behinderungen im Netz der SSB und der S-Bahnen führt, die das eh schon anfällige System weiter schwächen.

Ein Radwegkonzept, dass nicht funktioniert


Die Stadt Stuttgart und das Land Baden-Württemberg wollen den Radverkehr stärken. Das funktioniert aber nicht immer auf Anhieb. So wie beispielsweise im Schloßgarten. Für viel Geld hat man bereits vor einigen Jahren an den Einfahrten zum unteren Schloßgarten Grünbrücke, Kreuzung Salucci-Allee und Mendelsohn-Bartholdy-Allee Fahrbahnmarkierungen aufgemalt, die jetzt vor kurzem noch einmal nachgemalt wurden. Weiterlesen

Nächster Halt: Neckartor, Hauptbahnhof


Kein Witz, die Ansagen in den Stadtbahnlinien werden umgestellt und ab 17. Mai 2016 wird dann am Neckartor folgender Text zu hören sein:
„Zu den Fernzügen ab Hauptbahnhof bitte hier umsteigen und dem kurzen Fußweg durch den Schlossgarten folgen.“ Weiterlesen

Wie war das noch mit dem Gullideckel?


„Man muss schon seinen Kopf in den Gully stecken, um von den Stuttgart 21-Bauarbeiten etwas mitzubekommen“. Hartmut Mehdorn im Jahr 2008, damals Bahn-Chef, in einem StZ-Interview.

„Von den meisten Tunnelbaumaßnahmen werden die Anlieger wenig belästigt.”
Aus der Broschüre „Das Projekt Stuttgart 21“ herausgegeben von der Deutschen Bahn, dem Land Baden-Württemberg, der Stadt Stuttgart und dem Regionalverband aus dem Jahr 2006. Weiterlesen

Start der Vorbereitungsarbeiten zur Verlegung der SSB-Haltestelle Staatsgalerie – Bauverzögerungen absehbar


Nachdem das Eisenbahn-Bundesamt am letzten Freitag die Planänderung zur offenen Bauweise des Nesenbachdüker genehmigt hat, beginnt die SSB mit den ersten Vorbereitungsarbeiten zur Verlegung der Haltestelle Staatsgalerie. Die Stuttgarter Zeitung berichtete darüber (hier). Heute Abend werden ab 21 Uhr die ersten drei der sechs Fahrbahnspuren der  B14 auf Höhe des Hotel Meridians verschoben, um den Platz für Kanalverlegungsarbeiten zu ermöglichen.

Weiterlesen auf Netzwerke-21

Wollt Ihr so lange so viel Chaos?


„Wer in ein über viele Jahrzehnte gewachsenes Stadtbahnnetz massiv eingreift – und nicht irgendwo am Rand etwa mal einen Kilometer stilllegt – sondern mitten im Netz an den strategischen Knoten zwei Teilstücke – tunnelbaubedingt – aus dem Netz nimmt, umfahren lässt, der wird sein blaues Wunder erleben, was auf der Nachfrageseite passiert.

Es wird in der Tat Chaos geben, nicht nur das Chaos, dass die Umlenkung kapazitativ nicht geschafft wird, sondern es wird ein Chaos geben, weil die, die es angeht, die mit diesen Verkehrsmitteln fahren wollen, ihre wie wir Fachleute sagen „mental map“, ihr Bild von der Stadt im Kopf haben und ständig vor die Wand laufen werden, weil sie dauernd umgeleitet werden, weil dieses Stadtbahn-Chaos nicht verdaubar sein wird, weil wir viele viele Umsteigeeffekte im größeren Radius hier vom öffentlichen Verkehr auf die Straße kriegen werden und weil das bautechnisch ohnehin drohende Verkehrschaos auf der Straße um diesen Teil von Verkehrschaos potenziert werden wird.

Fröhliche Zeiten kann das nur bedeuten und da ist nun wirklich die Frage in Richtung Rathaus: Wollt Ihr das? Wollt Ihr so lange so viel Chaos?“

Quelle: Heiner Monheim auf der 216. Mpntagsdemo

Im Rahmen der Kampagne „Für unsere Stadtbahn!“ informiert die Bewegung gegen Stuttgart 21 die Öffentlichkeit seit Monaten über die neuerdings geplanten Stadtbahn-Streckensperrungen auf zwei zentralen Abschnitten. Für die S21-Bauarbeiten soll die vielbefahrene Verbindung zwischen Charlottenplatz und Staatsgalerie für 9 Monate gesperrt werden, die wichtige Verbindung zwischen Hauptbahnhof und Staatsgalerie soll sogar 26 Monate gesperrt werden. Die S21-Planfeststellung sieht lediglich eine zweiwöchige Sperrung während der Ferienzeit vor – im Interesse der Fahrgäste muss die SSB darauf bestehen, dass die DB AG sich daran hält.

„Um S21-Planungsfehler zu kompensieren, droht die Bahn der Stuttgarter Stadtbahn mit jahrelangen Streckensperrungen auf gleich zwei Hauptstrecken mitten in der Innenstadt – und die SSB regt sich über Info-Flyer auf,“ sagt Matthias von Herrmann, Pressesprecher der Parkschützer, die die Stadtbahn-Kampagne mit tragen. „Das Hauptproblem für die SSB sind nicht unsere Infoblätter, sondern eben die drohenden Streckensperrungen, die die SSB ja auch in vollem Umfang bestätigt. Wenn der SSB wirklich am Wohlbefinden ihrer Fahrgäste gelegen wäre, müsste sie entschieden gegen die Pläne der Deutschen Bahn vorgehen, die so gravierende Streckensperrungen und Umleitungen im sowieso schon ausgelasteten Stadtbahnnetz zur Folge haben. Verkehrsexperten sprechen in mehrfacher Hinsicht vom Stadtbahn-Chaos: die Kapazität reicht nicht, wichtige Verbindungen fehlen und die Fahrgäste finden sich bei all den geplanten Umleitungen nicht mehr zurecht. Dagegen muss die SSB endlich etwas unternehmen, z.B. Einspruch gegen die 14. Planänderung einlegen!“

Quelle: BAA

LKW-Stau, SSB und S21


In der ehemaligen Busspur am Landespavillion/ Planetarium stauen sich zur Zeit die LKW’s zur Baustelle am Wagenburgtunnel. Es wurden an einem Abend mehr als 10 Fahrzeuge gezählt. Siehe Bilder BePXTSxIMAAz_C4.jpg BePZeJtIEAEUrUQoder die Mediathek von Bahnhof201268 auf Twitter.

Dabei ist dies nur die LKW-Schlange, die den Aushub aus dem Rettungsstollen abtransportieren soll, der zur Zeit gebaut wird.

Da das Baukonzept ja bekanntermaßen geändert wurde und zuerst zwei parallele Röhren vom Fasanenhof bis etwa Degerloch gebaut werden sollen und die eine dann in Richtung Wagenburgtunnel verlängert wird, wird das letzte Stück der zweiten Röhre dann erst vom Wagenburgtunnel bergaufwärts gebaut. Das große Abraum-Chaos erwartet uns also erst noch, wenn die Tunnelbohrmaschine umgedreht wird und wieder Richtung Degerloch fährt.

In der Antwort auf eine Anfrage der Grünen (PDF) (gestellt von Nikolaus Tschenk) aus dem Jahr 2012 heißt dazu nur lapidar:

Am sogenannten Angriffspunkt Rettungszufahrt Hauptbahnhof Süd (am Wagenburgtunnel) ändert sich der Massenanfall gegenüber der Planfeststellung nicht.

Das bedeutet, dass es auch weiterhin im Bereich Innenstadt und da besonders am Wagenburgtunnel zu Behinderungen kommen wird, egal aus welcher Richtung gebohrt wird.

Aber was ist mit dem Umbau der Haltestelle Staatgalerie? Dass es zu erheblichen Einschränkungen kommen wird, ist bereits seit einigen Monaten bekannt. Der Westen wird durch die Kappung der Durchfahrt am Hauptbahnhof und der damit verbundenen Umleitungen abgehängt betonte damals schon Hannes Rockenbauch und Hans Heydemann ergänzte, dass der Rückfall auf den 15 Minuten-Takt drohe – auch tagsüber in der Hauptverkehrszeit, in der zur Zeit alle 10 Minuten eine Bahn einer Linie fährt.

Aber ein Aspekt ist bei diesen Betrachtungen bisher außer Acht gelassen worden: der Zulieferverkehr zur und der Abtransport von der Baustelle Staatsgalerie. Auch hier bei diesem Einzelprojekt fallen große Mengen an Aushub und Schutt an, gerade weil nicht nur die Station neu gebaut wird sondern weil die Station neben der alten (ungefähr an Stelle des ehemaligen und jetzt abgerissenen Landespavillion) neu gebaut wird und die zuführenden Tunnel ebenfalls neu gebaut werden müssen. Gr_nDadurch ergibt sich ein erheblicher Aufwand an Erdbewegungen. Hier auf der Karte kann man den Verlauf der neuen Tunnel als gepunktete Linie von rechts oben nach unten sehen. Und das Verkehrschaos wird noch dadurch verstärkt, dass die Bundesstraße 14 an dieser Stelle mit einem Deckel unter der Erde verschwinden soll, der ähnlich wie am Charlottenplatz zu einer kleinen Grünfläche werden soll.

Das alles wird zu einem Baustellen-Ausweich-Verkehr durch das Kernerviertel und Stuttgart Ost führen. Wer heute aus Richtung Nord kommt und beispielsweise nach Sillenbuch möchte, der kann die B27 benutzen. Die führt aber an mehreren Stellen über S21-Baustellen (unter anderem Um- und Neubau Haltestelle Staatsgalerie und Baugrube Tiefbahnhof). B10/ B14 ist durch den Rosensteintunnel und die S21-Baustellen am Neckar ebenfalls blockiert. Was bleibt da noch übrig? Die Schleichwege durch die Wohnviertel in Nord und Ost, beispielsweise Robert-Mayer-Straße, Türlenstraße, Wolframstraße (die gerade ausgebaut wird) und dann Urbanstraße, Kernerstraße, Haussmannstraße. Frank Schweizer hat dies heute in seiner Rede auf der 206. Montagsdemo klar dargestellt.

Und ein weiterer Aspekt findet bisher ebenfalls wenig Beachtung: die Kosten. Es fahren zwar immer mehr Bewohner mit der Straßenbahn und den Bussen, aber werden die Fahrgastzahlen weiter steigen, wenn die Baustellen auf Hochtouren laufen und es zu Streckensperrungen und Verspätungen kommen wird, wie Hannes Rockenbauch und Hans Heydemann sie vorhersagen? KarteWird die SSB dann weiterhin Mehreinnahmen verzeichnen können? Wie bei jedem Bauprojekt ist auch hier mit großer Wahrscheinlichkeit mit Mehrkosten zu rechnen. Geologie21 schreibt dazu im Artikel zum Nesenbachdüker:

Denn auch die SSB-Stadtbahnhaltestelle ‚Staatsgalerie‘ muss komplett neu gebaut werden, weil auch sie dem Tiefschiefbahnhof im Weg liegt. Aber auch der SSB-Neubau mit den Tunnelumlegungen ist ausgesprochen kompliziert. Jedoch ist die SSB dabei vom unzuverlässigen Zeitplan der Bahn AG abhängig, die den Nesenbach-Abwasserkanal verlegen will und den Nesenbachdüker bauen wolle, jedoch bis heute nicht wisse, wie dies konkret umgesetzt werden soll und auch noch keine Genehmigung dafür hat.

Die enge Situation aus der existierenden und zukünftigen Bebauung im Bereich Arnulf-Klett-Platz und Gebhard-Müller-Platz und der dicht befahrenen Straße, die man nicht sperren kann, machen es nicht gerade einfach, dort mal eben so eine neue Haltestelle zu bauen. Hinzu kommen weitere Bauprojekte, wie der Neubau der Haltestelle Wilhelma im Rahmen des Neubaus des Rosenstein-Auto-tunnels, die U12 und der abgeschlossene Bau am Fasanenhof, die ein großes Loch in die Kasse reißen wie die StN schreiben. Außerdem sinken die Unterstützungen aus Land und Bund.

Weitere Informationen zum Stadtbahnchaos auch hier in der Rede von J. Schwab auf der 204. Montagsdemo