Wie wohl man sich an seinem Lebensmittelpunkt fühlt, hängt entscheidend vom Klima ab. Unter dem Wort „Klima“ werden allgemein Vorgänge oder Stimmungen zusammengefasst, die in einem angegrenzten Gebiet herrschen. So kann das Wort Klima das Auf und Ab an der Börse beschreiben, auch die positiv oder negativ aufgeladene zwischenmenschliche Beziehung von Ehepartnern oder Bürokollegen.
Mit Stadtklima bezeichnet man vor allem die meteorologische Situation in einer Stadt. Im Sommer, wenn es heiß ist, fällt es den Einwohnern schwer sich zu bewegen. Die Luft wabert auf den Straßen während die Sonne von oben brennt.
Autos und ihre Schadstoffe sind vor allem die entscheidenden Faktoren, die für das Stadtklima eine Rolle spielen, aber auch andere Einflüsse sind entscheidend:
- Parkanlagen inkl. der Pflanzen und Bäume
- Spielplätze
- Straßen
- Gebäude
- …
Um nur einige Faktoren zu nennen.
Nun dürfen wir seit einigen Jahren den Trend verfolgen, dass in der Stadt immer mehr Grün verschwindet.
- der mittlere Schloßgarten wurde gerodet
- der Rosensteinpark steht kurz davor gerodet zu werden, damit der Rosensteintunnel für den Autoverkehr und der Rosensteintunnel für die S-Bahn- und Fernverkehrsgleise gebaut werden können
- im Park der Villa Berg sollen die alten Bauten des SWR verschwinden und durch eine neue Wohnbebauung ersetzt werden
- im Killesbergpark wurde ein großer Teil des alten Messeparks (inkl. der beliebten Wasserspiele) abgerissen und durch eine fragwürdige Mondlandschaft ersetzt
- In der Lindenspürstraße wurde ein Hinterhofpark gerodet, damit dort ein neues Wohnhaus gebaut werden kann
- die John-Cranko-Ballettakademie plant einen Neubau auf dem Gelände des Wasserwerks zwischen Wera- und Urbanstraße (neben Paul-Löbe-Staffel, Karte)
Durch diese Neubauten wurde oder wird Grünfläche vernichtet, die so dringend benötigt wird in dieser Stadt.
Zitat aus Wikipedia: Ein europäischer Laubbaum trägt durchschnittlich 30.000 Blätter, die zusammen eine enorme Transpirationsleistung ergeben. An warmen Sommertagen kann der Baum mehrere hundert Liter Wasser verdunsten. Beispiel einer 80-jährigen, allein stehenden Rotbuche: In diesem Lebensalter ist der Baum 25 m hoch, und seine Baumkrone mit einem Durchmesser von 15 m bedeckt eine Standfläche von 160 m². In ihren 2.700 m³ Rauminhalt finden sich 800.000 Blätter mit einer gesamten Blattoberfläche von 1.600 m², deren Zellwände zusammen 160.000 m² Fläche betragen. Pro Stunde verbraucht diese Buche 2,352 kg Kohlenstoffdioxid, 0,96 kg Wasser und 25.435 Kilojoule (Solarenergie) (die Energieangabe bezieht sich auf die in Form von Traubenzucker gespeicherte Energie, die eingestrahlte Sonnenleistung ist ca. siebenmal größer); im gleichen Zeitraum stellt sie 1,6 kg Traubenzucker her und deckt mit 1,712 kg Sauerstoff den Verbrauch von zehn Menschen. Die 15 m³ Holz des Baumes wiegen trocken 12.000 kg, allein 6.000 kg davon sind Kohlenstoff.
Bei den bereits im mittleren Schloßgarten gefällten und im Rosensteinpark noch zu fällenden insgesamt rund 350 Bäumen bedeutet dies ein Jahresverlust von 5200 Tonnen frischen Sauerstoff und ein zusätzliches Aufkommen von 7000 Tonnen nicht verarbeitetem Kohlendioxid, was die Atemluft in der Stadt erheblich verschlechtert.
Aktualisierung: Wir haben weiter recherchiert und ein Baum filtert im Jahr rund 1 Tonne Staub aus der Luft. Es kommen also noch einmal insgesamt 350 Tonnen Staub hinzu.
Aktualisierung 2015: Da inzwischen weitere Bäume („vegetative Überbemöbelung“) entfernt wurden, dürften sich die Zahlen inzwischen folgendermaßen verändert haben: bei inzwischen rund 600 gefällten Bäumen (geschätzt) etwa 9000 Tonnen fehlender Sauerstoff im Jahr, 12.000 nicht verarbeitetes Kohlendioxid im Jahr und etwa 600 Tonnen ungefilterter Feinstaub.
Für diese Luftverschmutzung sind die willfährige Politik und die Handlanger in den Ämtern und der Verwaltung verantwortlich! Aber was sind schon 5200 Jahrestonnen frischer Sauerstoff für 10 Menschen gegenüber den wirtschaftlichen Interessen der Bauwirtschaft?
Und so geht es gerade weiter, selbst wenn S21 nicht gebaut werden würde, die Stadt ist im Würgegriff von Partikularinteressen. Es werden neue Einkaufszentren errichtet, Straßen neugebaut und exorbitant teurer Wohn- und Gewerberaum, der Bau von Sozialwohnungen geht dagegen seit Jahren zurück.