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Sanierungsgebiet 29


Wir berichteten bereits über das Sanierungsgebiet 29. Ein Sieger im Architektenwettbewerb steht weiterhin nicht fest. Anfang März wurde bekannt, dass das Preisgericht keinen ersten Platz aber dafür zwei zweite Plätze gekürt hat. Die Entwürfe sehen kein großes Gebäude an Stelle der Hauswirtschaftlichen Schule vor sondern ein Ensemble aus kleinen Blöcken. Ein Entwurf sieht außerdem den Rückbau des Stöckachplatzes und damit eine Verlegung des Autoverkehrs in den Schienenraum der SSB (wie in der Hackstraße) vor. Die beiden zweitplatzierten Architekturbüros haben Zeit bis etwa Mitte oder Ende April ihre Entwürfe zu überarbeiten, damit ein Sieger gekürt werden kann.

Weiterhin wurde eine Konfliktsituation bekannt, die die Anwohner und Grundstückeigentümer in die Bredouille bringt. Das Sanierungsgebiet wurde geplant um den Stadtteil aufzuwerten und sanierungsbedürftige Gebäude mit Fördermitteln aus diversen Töpfen schneller wieder auf „Vordermann“ zu bringen. Da der Stuttgarter Osten durch die Bahn vom Wagenburgtunnel bis zur Neckarunterquerung in Wangen aber untertunnelt wird, gilt eigentlich für die betroffenen Grundstücke eine Veränderungssperre. Ein Teil der Grundstücke liegt aber auch im Sanierungsgebiet 29 und damit können die Eigentümer eigentlich keine geförderten Sanierungsmaßnahmen auf ihren Grundstücken durchführen. Das Amt für Stadtplanung gibt sogar zu, dass den Eigentümern aufgrund der Sanierungsmaßnahmen in der Nachbarschaft sogar eine Forderung zur Zahlung eines Ausgleichsbeitrags ins Haus flattern könnte, da ja der Wert der Umgebung und der Gebäude durch die Sanierung gestiegen ist. Da das eigene Gebäude aber nicht saniert werden konnte, sind die Eigentümer der betroffenen Gebäude doppelt gekniffen. Aber sie erhielten ja die Ausgleichszahlung der Bahn, argumentiert Herr Holch vom Stadtplanungsamt in der aktuellen Ausgabe von „Ihr Stadtteil aktuell“. Man werde aber eine Lösung für das Problem finden, zur Not auch über Sondergenehmigungen.

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Keinen Plan B


Der Durchstoß der Werderstraße zur B14 Cannstatter Straße wird wahrscheinlich nicht gebaut. Das meldet aktuell die StZ. Die Stadt wollte die Verbindung ohne großes Planungsverfahren für etwa 500.000 Euro bauen und damit – so der Plan – die Anwohner an Neckarstraße und Villastraße entlasten. Die Werderstraße ist eine Entlastungsstrecke für B14 und B27, sie führt über Schwarenbergstraße und Plankstraße zur Geroksruh und dann weiter bis zum Fernsehturm, Degerloch bzw. Sillenbuch und Hohenheim. Dieser Ausbau – übrigens eine der Ausgleichsmaßnahmen, die von der SPD beantragt wurden und nach und nach hätten umgesetzt werden sollten – hätte zwar nur vergleichsweise wenigen Anwohnern genutzt, die beiden Ampelanlagen auf der Neckarstraße und Villastraße halten den Verkehr auf und sorgen damit für mehr Abgase, aber mit identischen Argumenten wurde nur wenige 100 Meter entfernt 2007 das Abbiegen von der Cannstatter Straße in die Heilmannstraße verboten (siehe unser Archiv). Dieser Ausbau der Werder Straße hätte dem Vorgehen, den Verkehr auf den Hauptachsen zu bündeln, widersprochen. Die Werderstraße für den Durchgangsverkehr zu schließen und diesen auf B14 und B27 zu verlegen wäre eine Fortsetzung der bisherigen Bautätigkeiten (Ausbau Friedrichswahl, Pragsattel, Rosenstein- und Leuzetunnel) mit dem Ziel einer Konzentration der Verkehrsströme auf den großen Achsen gewesen.

Das Regierungspräsidium sieht nun aufgrund der Feinstaubproblematik, dass hier ein vollständiges Planungsverfahren notwendig ist. Dadurch würde das kurze Stück Straße erheblich teurer werden. Noch-Baubürgermeister Hahn hat angekündigt, das Projekt könne damit nicht verwirklicht werden.

Was macht man nun mit dem bereits genehmigten Geld?

Die SPD Stuttgart-Ost möchte damit die Kreuzung Brendle (Ulmer und Wangener Straße) umbauen um so den Verkehr zur Gaisburger Brücke durch das Industriegebiet Brendle und nicht durch die Wohngebiete an der Wangener Straße zu leiten. Dieser Umbau ist aber um einiges teurer und als einzige Ausgleichsmaßnahme des Bauprojekts Rosensteintunnel bisher nicht finanziert.

Somit könnten gleich zwei Maßnahmen des Bauprojekts Rosensteintunnel unter Umständen (vorerst) nicht verwirklicht werden, die eine aufgrund der Feinstaubproblematik und einem damit verbundenen aufwendigen Planungsverfahren, dass sich aufgrund der Kürze der neuen Anbindung nicht lohnt und die andere wird aufgrund Geldmangels auf die lange Bank geschoben.