Peinlicher Auftritt


Von Critical Mass Stuttgart

Der lange erwartete Besuch (der November Termin wurde abgesagt) von Fritz Kuhn Stuttgart beim Radforum fand gestern bei der Plenarsitzung des Stuttgarter Radforums im Rathaus statt. Und um es gleich vorweg zu nehmen – der Besuch war mehr als enttäuschend und fast peinlich für einen Grünen Politiker.

Inhaltlich gab es nichts Neues, deshalb in Kürze der rein formale Umgang des OB mit dem Radforum.

Die einleitende Rede des OB brachte wie gesagt keinen neuen Erkenntnisse (Feinstaub, wichtiger Wirtschaftsstandort der Autoindustrie, warum kein Tempo 30, usw.). Er endete seine Rede mit dem Hinweis, dass er für den weiteren Verlauf nur noch eine Stunde Zeit habe. Nach der Rede hatten Bürger/innen kurz die Möglichkeit Fragen zu stellen. Von preussischen Radlerurgestein Pipiorke fühlte sich Kuhn gar persönlich angegriffen. Und reagierte wenig souverän.

Einen wirklichen Schlag ins Gesicht verpasste Kuhn dann aber den vielen ehrenamtlich engagierten Radgruppen des Radforums, die sehr ausführliche Präsentationen ihrer Arbeit vorbereitet hatten. Er hatte ja schlicht keine Zeit, sich diese ausführlich anzuschauen. Und so mussten die Sprecher der einzelnen Gruppen durch ihre Präsentationen hetzen.

Das führt zu der Frage, meint es Kuhn wirklich Ernst mit den 20% mehr Fahrradanteil am Gesamtverkehr in Stuttgart? Geht man den so mit den engagierten Fahrradenthusiasten um, die ihre Freizeit dafür opfern und die Fahrradmobilität mit all den wichtigen Facetten voran bringen wollen?

Der Eindruck der bleibt war ein sehr ernüchternder. Von Seiten der Verwaltung wird es für Radmobilität keine Unterstützung geben (außer des Status Quo – hoffentlich!). Es bleibt alles beim alten. Keine Aufbruchstimmung, kein Neuanfang. Nein im Gegenteil, es wir mehr Baustellen, mehr Umleitungen geben. So müssen wir weiter täglich unsere Knochen hinhalten für 50 Jahre verfehlte Verkehrspolitik.

Ob ein dünnhäutig und wenig engagiert wirkender OB die richtige Wahl ist bleibt zu hoffen.

Empfohlen sei hierzu auch der aktuelle Artikel der Kontextwochenzeitung „Boomtown Stuttgart: Eine Stadt baut ab“. Dort ist z.B. zu lesen, dass die Staus in Stuttgart jeden Haushalt (also uns) 1.000 Euro im Jahr kosten!

http://www.kontextwochenzeitung.de/pulsschlag/151/boomtown-stuttgart-eine-stadt-baut-ab-2034.html

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