Gleisgewurschtel ist garnichts dagegen!


Hier der Bericht der Baumpaten zur gestrigen Sitzung des Bezirksbeirats Mitte, in der die Planung für die Bauarbeiten im mittleren Schloßgarten vorgestellt wurde. Lest den Bericht der Baumpaten, am besten zweimal. Das Gleisgewurschtel ist gar nichts dagegen. Besonders interessant ist die Planung im Hinblick auf den Radverkehr. Der obere und mittlere Schloßgarten, der F.-Leitner-Steg und die Brücke zum unteren Schloßgarten sind Teil des Tallängsweges, zu erkennen hier als dicke blaue Linie in der Karte.

In der Planung scheint der Radfahrer aber nirgendwo aufzutauchen. Stattdessen gibt es Unterführungen, Brücken, aufgeständerte Wege, eingehauste Wege, unterbrochene und verlegte Wegeführungen… Dürfen wir also demnächst mit dem Fahrrad auf der Willy-Brandt-Straße fahren? Wohl eher nicht, denn die Willy-Brandt-Straße ist Teil der Teil der B14, damit eine Autostraße. Die seitlichen, durch dicke weiße Streifen abgetrennten Abbiegespuren (vor dem Hotel Le Meridien zum Beispiel), die ebenerdig über die Kreuzungen führen, sind zwar nicht Teil der B14 und dürfen damit von Fahrradfahrern benutzt werden, allerdings ist es aufgrund des schnellen Verkehrs, Spurwechseln und der schlechten Luft nicht gerade empfehlenswert.

Wir haben im Jahr 2012, als im Schloßgarten wieder mal Bäume gefällt werden mussten, an die Stadt Stuttgart geschrieben und diese Karten erhalten.

Der Fussgänger soll also die Willy-Brandt-Straße benutzen, denn der parallel zum Wagenburgtunnel verlaufene Aufstieg zur Urbanstraße wird spätenstens mit Abriss der Neckarrealschule auch abgerissen. Der Radfahrer soll die Baustellen großräumig umfahren und die Urbanstraße benutzen, fortgeführt dann über die Neckarstraße. Das ist aus Sicht der BI Neckartor allerdings nicht praktikabel, da es vor allem auf der Neckarstraße sehr viel Verkehr gibt und es sehr eng ist. Gerade wenn auf der B14 mal wieder Stau ist, wird die Neckarstraße gerne als Ausweichroute benutzt, besonders gerne von LKW, beispielsweise Betonlaster von Godel, die in den Untertürkheimer Hafen ins dortige Betonwerk fahren und seit neuestem auch von Bussen der SSB, die nach Fahrtende ins Depot Ost fahren.

Aber auch die Route über die Urbanstraße birgt einige Zwangsstellen, die Urbanstraße ist an der Ausfahrt zum Kernerplatz eine Einbahnstraße, die die Fahrradfahrer zwar auch in Gegenrichtung befahren dürfen. Aber aufgrund von Falschparkern, die aus Sicht der Radfahrer rechts halb auf dem Bürgersteig, halb auf der Straße parken, muss der Radfahrer hier in den Gegenverkehr der Autos fahren. Dort wird es dann sehr eng. In Gegenrichtung sieht es ein bisschen besser aus, aber so mancher Radfahrer wird sich beim Anblick der Steigung in der Schubartstraße/ Werastraße schon fragen, ob das ernst gemeint ist.

Wir dürfen uns also auf turbulente Zeiten freuen.

Aktualisiert: siehe auch Schwarzwälder Bote und Stuttgarter Zeitung

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