Wir berichteten bereits über den Nord-Ost-Ring. Dieser hat es jetzt doch tatsächlich in den neuen Entwurf des Bundesverkehrswegeplans von Verkehrsminister Dobrindt geschafft, zwar nur unter dem nachgeordneten Punkt „weiterer Bedarf“, aber immerhin. Die StZ vermutet, dass dafür CDU-Abgeordnete aus der Region im Bundesverkehrsministerium interveniert haben. Hier auf der Karte sieht man den bisher geplanten Verlauf, der seitens des Landes aber aufgrund der massiven Eingriffe in die Natur im Neckartal und der fehlenden FInanzierbarkeit nicht weiter verfolgt wurde, es bestand ein Planungs-Stop. Als Minimallösung hatte das Land die Andriof-Brücke vorgeschlagen, die lediglich die Cannstatter-Straße zwischen dem Baumarkt und der Kläranlage auf der westlichen Neckarseite mit der Fellbacher Straße auf der östlichen Seite verbunden hätte.
Das inzwischen vorgelegte Projektdossier zum Nord-Ost-Ring ist laut den Mitgliedern der ARGE Nord-Ost schlampig und schludrig zusammengeschustert und mit heißer Nadel gestrickt. Rechtschreibfehler sind dabei noch das kleinste Problem, Joseph Michl kritisiert die Datenbasis. So waren im letzten Entwurf aus dem Jahr 2000 zur sogenannten Andriof-Brücke noch 70.000 Fahrzeuge aufgeführt. Diese Zahl ist plötzlich auf 45.000 geschrumpft, obwohl die Verkehrszahlen in der Region eher die entgegen gesetzte Richtung nähmen, so die StN. Es bestehe der Verdacht, dass Zahlen bewusst geschönt wurden, damit das Projekt besser da steht. Denn bei geringeren Verkehrszahlen muss weniger in den Lärmschutz investiert werden. Joseph Michl betont, dass wegen dieser falschen Zahlen auch die Wirtschaftlichkeit des Projekts nicht mehr stimmt. Tatsächlich ist in mehreren Studien zum Nord-Ost-Ring, je nach Autor, von Wirtschaftlichkeitsverhältnissen zwischen 6,3 und 10,3 die Rede. Erhebliche Unterschiede auch bei den Kosten, die zwischen 172 und 260 Millionen Euro liegen.
Siehe dazu auch die Artikel unter dem Schlagwort Neue Straßen.
Die Pressemitteilung der ARGE-Nord-Ost zum Projekt Nord-Ost-Ring im Entwurf des neuen Bundesverkehrswegeplan: 20160412-PM-Pressegespräch
Schreiben Sie an den Bundesverkehrsminister, nehmen Sie Stellung zum Nord-Ost-Ring. Bis zum 2. Mai (Eingang beim BMVI) besteht noch Gelegenheit, zum Entwurf des BVWP2030 Stellung zu nehmen. Nutzen Sie bitte diese Gelegenheit, und fordern Sie das BMVI auf, den Nordostring wieder aus dem Bundesverkehrswegeplan herauszunehmen.
Ihre Stellungnahme sollte sachlich und mit Argumenten unterfüttert sein.
Außerdem sollte der Bezug zum BVWP2030 erkennbar sein.
Wir haben Ihnen ein Beispiel für eine Stellungnahme angehängt. Sie können diese gerne weiter verbreiten. 20160419-Beispiel-Stellungnahme-BVWP2030
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